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Ein anders
1. Nach willenn dein / ich mich dir allein / Jn trewenn th erzeigenn :/: F r all a ff erdt bist mir werdt / vnnd gib mich dir z eigen / Gantz jn dein pflichtt / der z ersichtt / Las dir mein dienst gefallenn / gla b mir f rwar / Jn frawenn schar / liebst mir ob Jn allenn.
2. Bei deiner gestaltt / w nsch ich offt baldt / Z sein jn lieb vnnd erhen :/: Da hett mein hertz / fre dt l st vnnd schertz / recht lieb vnnd trew z merhenn / On all verzick/ hilff rath vnd schick / bedarffst nichtz bedarffenn / Vnnd das das gl ck kem / das ich dich nem / w rdt sein bei mir verborgenn.
3. Lebenn bei dir / er alzeitt mir / f r alle [3v] fre ndt a ff erdenn / Beger offt der st ndt / darjnnen dir k ndt / meins hertzen geheim mocht werdenn / Dan ietz vnnd ehe nach dem a.b.c. liebt mir der b chstab z thragenn / Denn dein leib sach / vnnd dara ff sprach eß w rdt baldtt vierhe schlagenn.
4. Wie offt a ff mich / feltt neidt vnnd haß / dennoch kan ich mich t ckenn / Wens regenn wehr / so w rdt ich nas / das ich also pleib thr ckenn / mircks woll vnnd schweig / m ß haben scheir / biß ich bas kom a ß sorgenn / ich schencks nitt gar / wiewoll ich zwar / die sch ldt ein weill moß borgen.
5. Neidiger stich der leidt ich fill / mitt vntrew woll gespickett :/: als wen beim tag a ßfliegenn will / ein e ll sie baldt erblickett Der fogell st tz / so ist ehr n tz / nitt grosser den z fliegenn / s nst wirdt den h pfft vnnd dortt ger ist / gl ck mags woll besser f egen.
6. Allso geschicht mir mannichmall / gleich wie armenn e lenn / wen sichs begibtt Jn gleichn fall / das a sfliegenn bei weilenn / m ss leidenn vill / nidiger stich ohn zill / von mannicherlei gefugell / forchtt kein so gar / als [4r] denn adeler / der z reist mir meine flugell.
7. Vnnd machttt das ich nitt kan / mich jn der hoch a ffschwingenn / wiewoll ich jm kein leidt hab than / th tt ehr mich doch fast zwingenn / floch hoch ob mir / ich hoff gar schier / wirdt ehr sich z mir lendenn / vnnd mich als dann / dem ich g etz gann / Jn sein g nst widder nhemen.
8. Dann ich bin ie / nitt E len geschlechtt / das alle vogell neidenn / Sunnder fr mb / schleichtt vnnd ohn gepeichtt / Mein hertz als arges meidett / tregtt wienig f r / als ich woll sp er / wer nitt kan gelerntt versetzenn Vnnd dann allein nichtz denn fr mb sein / th ntt hern jetz lichtt schertzenn. | |
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Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568
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1568
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Berlijn, Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz, ms. germ. 2o 752 |
f3r |
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Jos Houtsma, naar bron, diplomatisch. |
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